starlings #1

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Schönhagen 2008 (c) Video, Sound: Beate Gördes

September, Stare sammeln sich…

 


starlings #2

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Auszug:  8 min

Videolänge: 28 min

Köln 2010/12 (c) Video, Sound: Beate Gördes

Ein paar kleine Vögel, die sich in den Zweigen wiegen – Vögel, die ab und zu wegflattern, um sich ein wenig später erneut auf den schwankenden Ästen niederzulassen. Dazu ein paar schwebende Töne. Nicht mehr als das. Einfachste Mittel genügen Beate Gördes, um eine intensive Stimmung zu erzeugen. Wir sehen den Ausschnitt eines alltäglich sich vollziehenden Naturschauspiels, dem wir normalerweise keine Beachtung schenken. Doch das Video zeigt uns keinen abgenutzten Naturkitsch. Die strenge Komposition mittels vertikaler Bildteilung und gebrochener Diagonale, die autonome, fast monochrome Farbgebung und die Montage der unterschiedlichen Bildebenen unterwirft das schlichte Motiv einer konsequenten künstlerischen Bearbeitung, die durch ihren Minimalismus große Wirkung entfaltet. Eine schwerelose räumliche Unbestimmtheit findet ihre Entsprechung in der durchlässigen Soundcollage, die frei schweifende Klänge und Geräusche mit dem gelegentlichen Zwitschern der Stare mischt. Durch die ungeschnittene, 28 Minuten lange Einstellung der Kamera entsteht eine suggestive Ruhe, in der wir Nadelzweige und Vögel im Fluss ihrer Bewegungen beobachten: eine Endlosschleife permanenter Veränderungen ohne Fortschritt, ohne Ziel, die das Empfinden von Zeitlosigkeit hervorruft.

Das Video evoziert eine stille, wehmütige Leichtigkeit, den Zauber des Schlichten, den wir in der Natur finden können – und in der Kunst.

Ben Porter